Die HUUTIES by Delia Nordhaus

Sonderedition in Konversationslexika

Die HUUTIES werden außer in den weißen Objektrahmen von Delia Nordhaus, auch in und an Objekten plaziert. Die "HUUTIES in books" sind hierfür ein Beispiel: 

Die auf 20 Exemplare limitierte Auflage der HUUTIES in Meyers Konversationslexika von 1908 verweist auf die Existenz von Zeit und Raum.  

Alte Lexika sind besonders. Sie bieten einen Eindruck davon, was seinerzeit gewusst und wie es bewertet wurde, ja was überhaupt als wissenwert galt. Die HUUTIES schauen aus dieser  gesammelten Wissenswelt auf uns und trotzen so der Marginalie der als vergänglich angesehenen Schätze des Wissens. 

Die Künstlerin betrachtet die Buchseiten dieser Kompendien wie einen evolutionären Algorithmus.

 

Die Geschichte des und der Wesen

Die körperlosen HUUTIES von DELIA NORDHAUS sind Wesen zwischen Materie und Immateriellem. Wie eine Art Lebensgeister (spiritus animales) betreten sie den Raum, über den sie sich - für die Menschen unsichtbar - hinweg verteilen und beobachten, was vor sich geht. Erst die Künstlerin kommt ihnen auf die Spur und fasst die flirrenden Atome mit Hilfe weißer Modelliermasse zusammen. Genau genommen erschafft sie also nicht das, was gar nicht da ist, sondern formt eine an sich feinstoffliche Materie zu einer grobstofflichen Skulptur. Den Gesichtern dieser Wesen ist die Freude und Neugier über das was sie in ihrer Umwelt erleben abzulesen. Mal sind sie fröhlich, mal besonnen, manchmal harren sie einfach nur aus, um einen Prozess über einen längeren Zeitraum zu genießen.

 

Als gerahmtes Objekt erinnern uns die HUUTIES daran, einen unverstellten Blick auf die Welt beizubehalten. Da wo der Mensch sein Ego und seine Angst als Hindernis zwischen sich und seiner Umgebung pflanzt, nährt sich das Vorurteil und die Abwehr. Die HUUTIES, als reine Betrachter, sind freigeschaufelt vom permanenten Bewerten der Welt und dem daraus folgenden Handlungszwang. Sie greifen nicht auf ihr Umfeld ein oder zu, sie folgen einfach den kleinen, unscheinbaren Vorgängen der Natur und begreifen sich mit ihr als organische Einheit. Diese Einheit wird im HUUT manifestiert; er ist mal der Fruchtbecher einer Eichel oder Kastanie, mal das Gehäuse einer Schnecke oder Muschel. Fast immer sind die Wesen auf Parfumflacondeckeln von Edelparfums platziert.  Denn die Menschen funktionieren noch immer über Botenstoffe. 

 

Auf einer weiteren Ebene spielt die Künstlerin mit Wahrnehmungsvorgängen und imaginären Begegnungen. Sie lässt die HUUTIES Ausflüge an Orte und Landschaften machen, die sie dann digital dokumentiert. Diese Collagen, Videos und Fotos werden ins Soziale Netzwerk gestellt und erhalten kleine Geschichten, wie Ausflugsberichte oder Notizen vom Erlebten. 

 

 

Erscheinungsform als Kunstwerke

Die HUUTIES in frame werden von der Künstlerin in weißen Objektrahmen platziert. Kein Hintergrund, die weiße Fläche schafft platzt für das imagimäre und digitale Bild. 

 

„HUUTIES in wood“ nennt die Künstlerin Editionen, bei denen die Wesen dem Wesen des Baumes in Form von Holz nachspüren. Lebensschaffend für die Spezies auf dieser Erde sind diese Pflanzen, denen die Produktion des für die Menschen notwendigen Sauerstoffs gelingt. Langlebigkeit und Nachhaltigkeit sind Themen auf die hier angespielt werden. 

 

"HUUTIES under glasdome" Werke unter Glaskuppeln sind  bezeichnend für eine gewollte Isolation. Schönheit, Wertiges und Besonderes werden wie unter einer "Käseglocke" vor äußeren Einflüssen geschützt präsentiert. 

 

"Huuties in antlers" sind Arbeiten bei denen die Wesen quasi aus dem Geweih wachsen.

Das Geweih als Sinnbild für für Formen des Wachstums, Autonomie und Funktionalisierung. 

 

 


Delia Nordhaus

 info@delianordhaus.de

 

 

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